Internet-Zugang vom Energie-Lieferanten

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Nun springt der Energie-Anbieter IWB (Industrielle Werke Basel) auf den Zug auf und bietet für Firmen Internet-Zugänge an. Da ist es natürlich legitim, etwas anzubieten, das elektrische Energie schluckt. Immerhin verkauft man diese. Sparen soll man sie nicht. Schliesslich hat schon Ron Sommer, als er Chef der Deutschen Telekom war, die Aufforderung "Fasse Dich kurz!" in den Telefon-Kabinen abgeschafft. Das war kontraproduktiv zu den Übertraguns-Zeiten, die er verkaufte.

Die IWB rührt nun mit der grossen Kelle an: Angeboten werden unterschiedliche symmetrische Zugänge zum Internet. Allesamt basieren auf einem Rack mit 80 x 100 cm Grundfläche. Das kleinste soll aus 10 Höheneinheiten bestehen und eine Anschlussleistung von 1 kW haben, die bei 230 V mit 16 A abgesichert sind.  Nominell ein Jahresverbrauch von 8,7 MWh. Immerhin beginnt das Abo bei 20 MB/s, was etwas über den gemessenen 14 MB/s meiner Swisscom-Verbindung eliegt. Natürlich können auch symmetrische Verbindungen mit höherer Datenrate bestellt werden. Das mittlere Rack ist doppelt so hoch, nimmt 2 kW auf und das grosse mit 42 Höheneinheiten wird mit 3,7 kW angegeben. Das sind 17,5 MWh bezw. 32,4 MWh pro Jahr. Das sind nun wirklich grosse Verbraucher, die zwar riesige Datenraten liefern können, aber für die meisten Anwendungen deutlich überdimensioniert sind.

Ich habe über einige Zeit bei einem "Global Player" die Daten gemessen und da würde eine Verbindung mit 10 - 15 MB/s mit einem Verbrauch von 20 Watt gut reichen. Dies für die Verwaltung mehrerer Tochterfirmen sowie der Chefetage. Natürlich ist der Konzern gut organisiert und lädt während der Arbeit nur selten Filme herunter ;-)

Natürlich ist es legitim, wenn ein Energielieferant etwas anbietet, das viel Energie erfordert. Aber kleine oder mittlere Firmen sollten vor dem Einsatz solcher Energie-Monster abklären, was sie wirklich brauchen.
 

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